Zu den NBer Montagsspaziergängen sind jetzt ausdrücklich noch einmal unterschiedliche Parteien eingeladen worden. Mit der Maßgabe, nicht als Vertreter:innen der entsprechenden Parteien aufzutreten, und Vorgaben, was denn zu sagen ist.Fraktionsvorsitzender Michael Stieber hat geantwortet:

Sehr geehrter Herr Dehmelt,
auf Umwegen ist mir Ihre Einladung für den 20.12. und dann die Info zur Verlegung auf den 27.12.2021 zugegangen.Wenn ich Ihre Mails richtig interpretiere, haben Sie bewusst keine Parteirepräsentanten angeschrieben, sondern diverse, von Ihnen ausgesuchte, Privatpersonen – „Menschen“, wie Sie sagen. Ich gehöre nicht zu den Angeschriebenen, möchte Ihnen aber trotzdem antworten.
Zunächst danke ich Ihnen für Ihr Engagement. Meinungs- und Redefreiheit sind ein hohes Gut und sie sind in diesem Staat nicht nur garantiert, sondern werden auch jeden Tag in Anspruch genommen, toleriert und gar eingefordert. Dazu braucht es keinen Mut, aber ab und zu braucht es irgend Jemanden, die oder der die formalen Dinge im Blick hat und Strukturen bieten kann. Ich tue das auf meinem Platz, Sie auf Ihrem.
Bei Ihrem Kampf um Demokratie, Meinungsfreiheit, Transparenz und Teilhabe wünsche ich Ihnen viel Erfolg. Darüber hinaus nehme ich wahr, dass Beiträge zu Ihren Spaziergängen im Netz mit intoleranten, diskriminierenden, verleumdenden und letztlich aufhetzenden Begleittexten geteilt werden, die alle Ihre möglichen hehren Absichten torpedieren. Während die Welt um Sie herum Ihre Spaziergänge, Transparente und Ansprachen toleriert, wird genau diese offene, bunte und neugierige Welt von vielen Lautsprechern aus Ihren Reihen ausgegrenzt.
Dass diese Gefahr besteht, haben Sie erkannt. So begründen Sie jedenfalls teilweise Ihre Einladung. Ich würde Sie deshalb gerne zu einem Gespräch einladen, um mir ein genaueres Bild von Ihren Intentionen, den Zielen und Wünschen sowie weiteren Schritten Ihrer Initiative machen zu können. Im Moment sehe ich jedenfalls keine Möglichkeit, bei einem Spaziergang aufzutreten. Weder habe ich jetzt (zwischen den Jahren) die Zeit dafür, noch kann ich mich bisher (auch bei größtem Wohlwollen) als Teil einer Bewegung sehen, bei der eigener Anspruch und öffentliches Erscheinungsbild so weit auseinander klaffen. (Schon gar nicht in einer wie auch immer gearteten Trennung von „Mensch“ und „Politiker“. Diesen Drahtseilakt müssen Sie mir wirklich mal genauer erklären.)
Ich würde mich also freuen, Sie am ..., um ... Uhr, im ... begrüßen zu dürfen.

Vielen Dank für Ihre Bemühungen. Für Nachfragen stehe ich gerne zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
Michael Stieber
VorsitzenderSPD Fraktion in der Stadtvertretung

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