Zum Leserbrief von Heinz Böllmann unter dem Titel „Statt für Wahlkampf sollte Geld zur Lösung von Problemen ausgegeben werden“ (online 19.05.2024)

Verstehe ich das richtig: Wenn jemand Frust schiebt, entschuldigt das ihre oder seine strafbare Handlung? So einfach ist das?

Ehrenamtler, die in ihrer Freizeit für das Hochamt der Demokratie - freie und geheime Wahlen - werben, zu beleidigen und zu bedrohen, ist zwar "neu", aber eben auch selbst heraufbeschworen? Gilt diese Täter-Opfer-Umkehr dann demnächst auch für alle anderen Unternehmungen und ihre Werbetreibenden? 

Und wo hat Herr Böllmann das eigentlich mit den Steuergeldern her? Der Werbe-Etat jedenfalls unseres Ortsvereins ist von den Kandidierenden selber zusammengetragen worden - das sind private Spenden der letzten fünf Jahre. Und zwar ausschließlich zu dem Zweck, einen einigermaßen zufriedenstellenden Wahlkampf finanzieren zu können. 

Ich würde mir wünschen, dass öfter und mehr miteinander geredet wird. Dann könnten wir uns trefflich darüber austauschen, wie wir zu jeglichen Werbeträgern an Wänden und in Briefkästen stehen. Wir würden uns darüber unterhalten, ob zweckgebundene Spenden sinnvoll sind oder verboten werden sollten. Und wir bräuchten nicht lange für die gemeinsame Einschätzung, dass Gewalt keine Lösung ist. Niemals. 

 

Michael Stieber