Der Antisemitismus ist allgegenwärtig, daher ist es wichtiger denn je, auf die Ereignisse vor 85 Jahren zurückzublicken.

Die Reichspogromnacht ist ein dunkler Tag in der deutschen Geschichte. Sie markiert den Auftakt der Vernichtung des jüdischen Lebens im nationalsozialistischen Deutschland. In dieser Nacht werden Synagogen in Brand gesetzt, jüdische Geschäfte und Wohnungen verwüstet und geplündert, Jüdinnen und Juden angegriffen, getötet und deportiert.

Von der Geschichte des Jüdischen Lebens ist in Neubrandenburg heute kaum noch etwas sichtbar. In der Nacht des 9. Novembers 1938 wird die Synagoge niedergebrannt und nie wieder aufgebaut. Auf dem Grundstück befindet sich heute eine Gedenkstätte. Dort gedachten wir zum 85. Jahrestag an die schrecklichen Verbrechen, die im Namen des deutschen Volkes begangen wurden.

„Nie wieder! Wider das Vergessen! Gedenken, Erinnern und Mahnen! Nur da wo die Mehrheit schweigt, kann Gräuel unter Menschen walten“, sagt Christoph Biallas. Dass auch Menschen Blumen niederlegen und Lichter zum „Gedenken“ entzünden, die demokratiefeindliche Ansichten und Hass verbreiten, bezeichnet er als „Hohn der Opfer“.

„Das Erinnern an die Reichspogromnacht darf niemals enden. Sie dient uns und den zukünftigen Generationen als Mahnung, dass wir wachsam bleiben müssen. Es liegt in unserer Verantwortung, dass sich die Geschichte nicht wiederholt“, sagt Vanessa Freund.


Gedenken an Reichspogromnacht 2023